Anerkennungsverfahren verstehen

Anerkennungsverfahren verstehen

Für die reglementierten Berufe im Gesundheitswesen wird eine Anerkennung benötigt, um in Deutschland arbeiten zu können.

Zugewanderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen einen Antrag auf Anerkennung der im Heimatland erlangten Berufsabschlüsse stellen. Dabei wird geprüft, ob die im Ausland erworbene Qualifikation einem deutschen Referenzberuf entspricht. Ist dies nicht der Fall, muss die bzw. der Antragstellende ergänzende Kurse besuchen oder eine Prüfung ablegen, die eine ausreichende Qualifizierung nachweist. Neu zugewanderten Fachkräften hilft es sehr, wenn sie für die berufliche Anerkennung unterstützt und beim Aufbau von Kompetenzen und Qualifikationen gefördert werden. Zu Besonderheiten beim Anerkennungsverfahren angeworbener Fachkräfte gibt der Werkzeugkoffer (DKF), welcher durch das Deutsche Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen entwickelt wurde, nützliche Hinweise.

Werkzeuge

Angepasste Unterrichtsmaterialien verwenden

Angepasste Unterrichtsmaterialien verwenden

Adressatengerechte Lehr- und Lernmaterialien sind für Auszubildende mit Zuwanderungsgeschichte besonders sinnvoll.

Denn die üblichen Fachbücher sind nicht ohne weiteres einsetzbar, wenn das Sprachniveau der Auszubildenden dafür noch nicht ausreichend ist. Geeignet sind Materialien in vereinfachter Sprache, ohne dass das fachliche Niveau gesenkt wird. Die Materialien sollten Lese-, Hör-, Versteh- und Sprechkompetenzen fördern. Weiterhin sind visuell aufbereitete Fachinhalte oder der Zugang zu Online-Medien hilfreich.

Werkzeuge

  • Vielfalt Pflegen

    Vielfalt Pflegen ist eine eLearning-Plattform zur Stärkung transkultureller Kompetenzen im Pflegealltag.
  • vhs-Lernportal – Schreiben und Lesen in der Pflege

    Das vhs-Lernportal ist ein digitales Lese- und Schreibtraining für Pflegeberufe.
  • „PflegeDigital 2.0“

    Das Projekt zielt auf das interaktive Erlernen elementarer, praxis- und prüfungsrelevanter Handlungsprozesse mit unterstützendem Training in Virtueller Realität ab.
  • Reflexionstagebuch

    INGE-Werkzeug

    Reflexionstagebücher geben Lehrenden einen Einblick in die Sprach- und Reflexionskompetenz der Auszubildenden.
  • INA-Pflege-Toolboxen und Quiz

    Die INA-Toolboxen wurden für eine niedrigschwellige Qualifizierung von Menschen mit Grundbildungsschwäche in der Pflege entwickelt.
  • Körperatlas: Einblicke ins Innenleben

    Das interaktive Tool unterstützt beim Erlernen des deutschen Fachvokabulars zur Anatomie des Menschen.
  • Lern-App: Ein Tag Deutsch in der Pflege

    Die App hilft beim Deutschtraining und der alltagsbezogenen Kommunikation von (angehenden) Pflegekräften und kann im Unterricht eingesetzt werden.
Einblicke in die Gesundheitsberufe ermöglichen

Einblicke in die Gesundheitsberufe ermöglichen

Die vielfältigen Tätigkeitsfelder im Gesundheitswesen können Sie potentiellen Nachwuchskräften auf verschiedenen Wegen näherbringen.

Informationsveranstaltungen bieten einen ersten Überblick zu Ausbildung und Berufsfeld. Orientierungskurse können erste fachliche Inhalte mit praktischen Einblicken kombinieren. Praktika oder das Freiwillige Soziale Jahr bieten einen Rahmen für ein tiefergehendes Kennenlernen der Berufspraxis.

Werkzeuge

Fachsprache trainieren

Fachsprache trainieren

Das Erlernen der deutschen Sprache ist für zugewanderte Fachkräfte eine wichtige Aufgabe, da die Sprachkompetenzen im Anerkennungsprozess nachgewiesen werden müssen.

Neben der sprachlichen Förderung in den begleitenden Kursen und am Arbeitsplatz, gibt es auch Angebote, die es den Fachkräften ermöglichen, ihre fachsprachlichen Kompetenzen selbständig auszubauen.

Werkzeuge

Gesundheits- und Pflegepersonal integrieren

Gesundheits- und Pflegepersonal integrieren

Die erfolgreiche betriebliche Integration von zugewanderten Fachkräften ist eine besondere Herausforderung und unabdingbar, um sie dauerhaft für die Einrichtung zu gewinnen.

Die Integration angeworbener Fachkräfte wird durch einen Werkzeugkoffer (DKF) unterstützt, welcher durch das Deutsche Kompetenzzentrum für internationale Fachkräfte in den Gesundheits- und Pflegeberufen entwickelt wurde. In Hessen bietet dafür das Pflegequalifizierungszentrum (PQZ) ein umfassendes Unterstützungsangebot.

Für die kulturelle, soziale und fachliche Integration der Fachkräfte mit Zuwanderungsgeschichte in die Arbeitswelt finden Sie hier eine Reihe an Werkzeugen, die Sie unterstützen, ein betriebliches Integrationsmanagement aufzubauen und die betriebliche Integration von Personal mit Zuwanderungsgeschichte erfolgreich zu meistern.

Werkzeuge

Hilfestellungen im Alltag geben

Hilfestellungen im Alltag geben

Vor dem Beginn mit einer Ausbildung stehen zugewanderte Menschen vor vielfältigen Aufgaben.

Sie müssen das Leben und die Gepflogenheiten in Deutschland kennenlernen. Notwendige bürokratische Prozeduren müssen sie meistern und außerdem ihren Alltag neu regeln. Dafür benötigen sie Unterstützung und Hilfe zur Selbsthilfe.

Werkzeuge

  • Auszubildende aus Drittstaaten für die Pflege

    Der Leitfaden beschreibt die Phasen des Rekrutierungsprozesses und deren Inhalte von der Konzeption bis zur Integration.
  • Willkommen in Deutschland

    Zuwanderinnen und Zuwanderer brauchen Unterstützung, um sich schneller in ihren neuen Alltag einzufinden.
  • Soziokulturelles Integrationsmanagement

    INGE-Werkzeug

    Menschen mit Zuwanderungsgeschichte benötigen „Kümmerer-Strukturen“, um in ihrem neuen Arbeits- und Lebensumfeld anzukommen.
  • Handbook Germany

    Das Handbuch gibt in Videos und Texten Antworten von A–Z zum Leben in Deutschland.
  • Anerkennung von Schulabschlüssen

    Anerkannte Schulabschlüsse sind notwendig, um in Deutschland eine Berufsausbildung beginnen zu können. Für die Anerkennung sind Informationen und ggf. Unterstützung wichtig.
  • Anleitung zur Wohnungssuche

    Die Wohnungssuche wird häufig als zeitraubend und schwierig erlebt. Zugewanderte Personen benötigen Unterstützung, damit die Wohnsituation rechtzeitig geklärt ist.
  • Ausbildungsduldung beantragen

    Die Ausbildungsduldung bietet Geflüchteten, deren Asylantrag abgelehnt wurde, Schutz vor einer Abschiebung und kann mit einem vorliegenden Ausbildungsvertrag beantragt werden.
Interkulturelle Kompetenzen entwickeln

Interkulturelle Kompetenzen entwickeln

Die Potentiale von Vielfalt im Betrieb zur Entfaltung zu bringen und individuellen Kenntnisse, Kompetenzen und kulturellen Hintergründe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu nutzen, ist für Unternehmen aller Branchen wichtig.

Für den Gesundheitssektor ergeben sich besondere Handlungsfelder beispielsweise durch die wachsende kulturelle Diversität bei Patientinnen bzw. Patienten und Pflegebedürftigen. Das Kultursensible Krankenhaus ist eine Broschüre der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, die diese Anforderungen aufgreift und Strategien zum kultursensiblen Umgang mit Patientinnen und Patienten aufzeigt. Ebenso unterstützt die eLearning-Plattform Vielfalt Pflegen professionell Pflegende dabei, auf die Bedürfnisse von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte besser einzugehen.

Fachkräfte mit Zuwanderungsgeschichte bringen neues Fachwissen ein, sind häufig mehrsprachig und oft sensibilisiert für interkulturellen Austausch. Von ihren Erfahrungen können Betriebe profitieren – nicht nur im Gesundheitswesen.
Um die interkulturelle Kompetenz im Betrieb zu stärken, stehen Ihnen verschiedene (branchenunabhängige) Werkzeuge zur Verfügung.

Werkzeuge

Kenntnisstand überprüfen

Kenntnisstand überprüfen

Viele ausländische Gesundheitsfachkräfte besuchen einen Anpassungslehrgang oder Vorbereitungskurs, um sich auf die Kenntnisprüfung vorzubereiten.

Die Vorbereitung erfolgt dabei sowohl in fachlicher als auch sprachlicher Hinsicht.

Sinnvoll ist es, zu Beginn der Maßnahme den Sprachstand der Teilnehmenden zu überprüfen. In Zusammenarbeit mit Sprachlehrkräften kann so auf die Bedarfe der Fachkräfte eingegangen werden. Fachliche Einstufungstests sind ebenfalls zu empfehlen. So können sich die Teilnehmenden leichter entscheiden, ob sie einen Anpassungslehrgang bzw. Vorbereitungskurs besuchen sollten oder gleich die Kenntnisprüfung ablegen können.

Werkzeuge

Spracherwerb im Berufsalltag

Spracherwerb im Berufsalltag

Der erfolgreiche Spracherwerb ist das “A und O” einer gelingenden Integration. Hierbei können Sie Ihre neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Zuwanderungsgeschichte aktiv unterstützen.

Für größere Einrichtungen kommen z. B. eigens konzipierte und eingekaufte Sprachkurse in Betracht. Über ein betriebliches Sprachmentoring können Kolleginnen bzw. Kollegen und Vorgesetzte das Lernen der deutschen Sprache systematisch begleiten. Denn berufsbezogenes Deutsch wird auch und vor allem im Arbeitsalltag gelernt. Sprachcoaching unterstützt zudem das selbstorganisierte Lernen mit Hilfe einer individuellen Begleitung durch professionelle Deutsch-Expertinnen und Experten. Hilfreich ist es in jedem Fall, wenn Sie Angebote, Kurse oder Sprachlern-Apps empfehlen können.

Werkzeuge

Train the Trainer

Train the Trainer

Die Qualifizierung der Lehrenden sowie der Praxisanleiterinnen und -anleiter sollte die Kompetenzbildung zum Umgang mit kultureller Vielfalt und unterschiedlichen Sprachvoraussetzungen umfassen.

Hierfür können Pflegeschulen – unter Einbeziehung von Sprachlehrkräften – Fortbildungsmaßnahmen konzipieren, mit denen diese beiden Zielgruppen angesprochen werden. Das hat den Vorteil, dass die Lehrenden in der Pflegeschule und die Praxisanleitenden in den Ausbildungsbetrieben gleichermaßen für das Thema Sprache und kulturelle Vielfalt sensibilisiert werden und der kollegiale Austausch gefördert wird.

Werkzeuge

Unterrichtskonzepte entwickeln

Unterrichtskonzepte entwickeln

Eine migrationssensible Pflegeschule sollte ihre Ausrichtung im Schulcurriculum zum Ausdruck bringen.

Dies bedeutet beispielsweise, den Fokus auf Sprachförderung zu legen und besondere Strategien zur Entwicklung interkultureller Kompetenzen bei den Auszubildenden zu formulieren. Die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen dieser heterogenen Zielgruppe sollten im Fokus des Schulcurriculums und der sich daraus ergebenden Gestaltung des Unterrichts stehen.

Die Aufgaben von Pflegeschulen sind aber noch deutlich komplexer. So bestehen auch in anderen Bereichen Handlungsbedarfe und Kriterien für eine migrationssensible Pflegeausbildung [INGE-Werkzeug].

Werkzeuge

Vorbereitungskurse anbieten

Vorbereitungskurse anbieten

Um Menschen mit Zuwanderungsgeschichte auf eine Ausbildung vorzubereiten, können speziell konzipierte Vorbereitungskurse sinnvoll sein.

Die Vorbereitung erfolgt dabei sowohl in fachlicher als auch sprachlicher Hinsicht. Möglicherweise kann dabei sogar ein Schulabschluss nachgeholt werden.

Sinnvoll ist es, bereits vor dem Start der Maßnahme den Stand der Vorbildung der Teilnehmenden zu überprüfen und auf die Bedarfe der zukünftigen Azubis einzugehen.

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